EINWEIHUNG: Am Montag Feier mit Minister Boris Pistorius und Ehrengästen
WITTMUND /OTS/OLI
Der Start der neuen Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland (KRLO) klappte am 1. April reibungslos. Zunächst wurde der Landkreis Wittmund dorthin umgeleitet, jetzt folgten auch die Landkreise Aurich und Leer. Nach den ersten Wochen im Einsatz steht am Montag um 11 Uhr die offizielle Einweihung der Einrichtung mit dem Niedersächsischen Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, und geladenen Gästen an.
Die Grundsteinlegung für den Bau der KRLO in Wittmund erfolgte am 5. Juli 2011. Für die anschließende Fertigstellung des Gebäudes brauchten die beteiligten Firmen nur 18 Monate. Einen größeren Zeitraum beanspruchte allerdings der Einbau der Technik. Hier war viel „Feinarbeit“ erforderlich. Einige Zeit vor dem Start bereitete sich die Polizei durch Schulungen der für Wittmund vorgesehenen Mitarbeiter mit Unterstützung der bereits aktiven Kooperativen Regionalleitstelle Osnabrück vor. In der letzten Woche vor dem offiziellen Beginn fand für das Personal der Polizei eine einwöchige Testphase in der neuen Leitstelle statt.
Am 1. April war es schließlich soweit, die Technik wurde in den Echtbetrieb umgeschaltet. Mit den Worten „hier ist die Leitstelle Ostfriesland“ nahm Disponent Henning von Busch vom Landkreis Wittmund um Punkt 14 Uhr den ersten Anruf entgegen. Damit begann in Ostfriesland eine neue Ära im Rettungswesen.
Von Wittmund aus werden seitdem alle Einsätze von Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten koordiniert. In der ersten Aprilwoche starteten Polizei und Landkreis Wittmund, jetzt folgten die Landkreise Aurich und Leer.
Die polizeilichen Einsätze für den Bereich der Stadt Emden werden ebenfalls von der neuen Leitstelle aus gesteuert. Auch die Notrufe werden nun an einer Stelle ankommen, bestätigte Marco Ellermann von der Polizeidirektion Osnabrück. „Ob 110 oder 112 gewählt wird, spielt dann keine Rolle mehr; sie laufen alle in der neuen Leitstelle auf und können so an der richtigen Stelle schnell bearbeitet werden.“ Im vergangenen Jahr gingen allein im Bereich der Polizeiinspektionen Leer/Emden und Aurich/Wittmund etwa 7700 Notrufe pro Monat ein.
Für die Bürger Ostfrieslands ändert sich wenig – Besserer Überblick für Mitarbeiter
Was wird sich mit der Inbetriebnahme der Leitstelle ändern?
Ein kleiner Überblick:
Was ändert sich für die Bürger?
Die etwa 500 000 betroffenen Einwohner haben von der Umschaltung am 1. April subjektiv nichts merken. Sie können unverändert über die bekannten Notrufnummern 110 und 112 ihren Notruf absetzen. Durch die Zusammenführung der Leitstellen von Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten in Ostfriesland, ergeben sich nach Meinung von Marco Ellermann von der Polizeidirektion Osnabrück viele Synergieeffekte, die zur effizienten Bewältigung von gemeinsamen Einsatzlagen führen. Davon profitieren auch die Bürger Ostfrieslands. Im Interesse der Einwohner möchte die Polizei die regionalen Besonderheiten auch bei der polizeilichen Aufgabenbewältigung in der KRLO berücksichtigen. „Bei der neuen Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland arbeiten zukünftig Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, die überwiegend Plattdeutsch und auch zum Teil Niederländisch sprechen können“, so Ellermann weiter.
Was ändert sich bei der Polizei?
Bisher gab es für den Bereich Ostfriesland eine Leitstelle im Gebäude der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund. Von dieser Leitstelle wurden die polizeilichen Notrufe für die Bereiche des Landkreises Aurich inklusive des Altkreises Norden und des Landkreises Wittmund bearbeitet. Die Notrufe aus der kreisfreien Stadt Emden und dem Landkreis Leer wurden durch die Wache der Polizeiinspektion Leer/Emden entgegengenommen. Künftig werden alle polizeilichen Notrufe aus dem gesamten ostfriesischen Bereich von der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland in Wittmund bearbeitet.
Auch der Einsatz der zur Verfügung stehenden Funkstreifenwagen wird zentral durch die KRLO erfolgen. Sie ist mit der neuesten Einsatzleittechnik versorgt. Daraus ergibt sich, dass die Disponenten der KRLO jederzeit wissen, welches Einsatzmittel wo verfügbar ist. Da alle Einsätze zentral koordiniert werden, kann ein wesentlich effizienterer Einsatz der Funkstreifenwagen erfolgen. Durch die kartengestützte Leittechnik kann selbst bei Ortsunkenntnis jederzeit schnell und problemlos navigiert werden. Personell kümmern sich seitens der Polizei 24 Mitarbeiter rund um die Uhr um die Belange der Bürger Ostfrieslands.
Quelle: Anzeiger für Harlingerland