Erste Manöverkritik gleich nach der Übung.
Im Ernstfall muss alles reibungsloser laufen.
VON MARTINA RICKEN
Am Freitagabend um 18.23 Uhr heulte in Ochtersum die Sirene. In Barkholt war auf dem Hof von Hinrich Janssen Feuer ausgebrochen. „Ich wusste gar nicht, dass ich so ruhig bleibe, wenn mein Haus brennt“, meinte der Eigentümer lächelnd. Er konnte auch gelassen bleiben, denn der Qualm, der aus seinem Stall waberte, wurde von einer Nebelmaschine erzeugt. Von dem Übungseinsatz wurden die Feuerwehren aus Ochtersum und Schweindorf, die mit rund 40 Mann ausrückten, überrascht. Auch die Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Holtriem wurde alarmiert und war mit zehn Einsatzkräften zur Stelle. Für die Wehren und das DRK gab es alle Hände voll zu tun. Ein Schwelbrand war im Stall ausgebrochen, vier verletzte Menschen mussten aus dem dichten Rauch geborgen, medizinisch versorgt und in Kliniken gebracht werden. Einer der Verletzten war vom Heuboden gestürzt, hatte sich dabei schwer verletzt und musste auf einer besonderen Trage ins Freie gebracht werden. Unter Atemschutz holten die Feuerwehrleute die Verletzten aus dem brennenden Stall. Ganz fröhlich sah dabei der elfjährige Tjark aus.
Er hatte zwar laut Drehbuchanweisung ein gebrochenes Bein, aber der Regisseur hatte wohl vergessen, die Schmerzen anzuordnen. Zugleich galt es, das Feuer zu löschen und das Gebäude zu lüften. Eike Dworak von der Ochtersumer Feuerwehr hatte das Szenario entwickelt. „Ziel war es, die Zusammenarbeit mit dem DRK zu verbessern, junge Kräfte im Einsatzszenario zu fördern, die Arbeit der örtlichen Einsatzleitung zu überprüfen, die Einsatzkoordination zu optimieren und den Einsatz der Spine-Board- Trage zu üben“, erläuterte Eike Dworak. Die Alarmübung verfolgten Samtgemeindebürgermeister Gerhard Dirks und Samtgemeindebrandmeister Gerold Mammen mit kritischen Augen. Sie brachte so manches zutage, was verbessert werden muss. Gleich nach der Übung wurde erste Manöverkritik gehalten. Anschließend wurden die Punkte noch einmal ausführlicher im Ochtersumer Feuerwehrhaus besprochen, damit im Ernstfall alles reibungsloser verläuft.
Quelle: Harlinger.de